Donnerstag, 7. April

Heute wurden wir mit den Hindernissen für die Entstehung einer solchen Gesellschaft konfrontiert. Wir waren an drei Orten, wo rund um die Filialkirche eine lebendige Pfarrgemeinschaft entstanden ist und Frauengruppen Gemeinschaftsgärten, eigentlich Felder, bewirtschaften. Wir sahen, wie Dutzende Frauen mit ihren Hacken Felder rodeten, Unkraut jäteten und andere Arbeiten verrichteten. Zwischendurch machten sich auch einige Männer nützlich. An einem Ort sahen wir die nächste Entwicklungsstufe, nämlich Ochsen, die vor einen ganz einfachen Pflug gespannt waren. Man merkte, dass die Ochsen auch erst mit ihrer Aufgabe vertraut gemacht werden mussten. Sie liefen ziemlich unkontrolliert auf dem Feld umher, und als ein Ochse nicht mehr wollte, ließ er sich kurzerhand auf den Boden fallen, worauf die Frauen beide ausspannten und die Arbeit beendeten. Aber sie zeigten uns mit großer Begeisterung, was sie alles anzupflanzen versuchen. Und wir sahen, dass es zweifellos möglich sein müsste, genügend Nahrung für Mensch und Tier anzubauen.

Woran es liegt, dass die Menschen zurzeit an Hunger leiden und nur durch Wohltätigkeitsprojekte der Kirche und anderer NGOs überleben können, sahen wir am dritten Ort. Die Frauen hießen uns mit großem Nachdruck, mitzukommen. Auch sie führten uns zu einem großen Gemeinschaftsgarten, wo viel gerodet, wiederholt gesät und gepflanzt wurde, aber die Trockenheit alles vernichtete. Das fehlende Wasser ist hier die größte Herausforderung und entscheidet über Hunger und Entwicklung in eine neue Zukunft hinein.

Vor allem in diese Mangelsituation wollen wir in Zukunft als Caritas Kärnten möglichst viel investieren. Dazu brauchen wir spendenfreudige Menschen, die bereit sind, zu teilen und mit uns in Zusammenarbeit mit unseren absolut verlässlichen Partnern vor Ort in die Infrastruktur, in dem Fall vor allem in Brunnen, zu investieren. In eine Infrastruktur, die den dort lebenden Menschen das Überleben sichert.