Dienstag, 5. April

Am nächsten Tag konnten wir sehen, dass die Schwestern auch selber alles tun, was in ihrer Macht steht, um ihre Projekte am Leben zu erhalten. Wir fuhren auf eine Farm, die sie schon seit Längerem betreiben, 40 Kilometer von Nairobi entfernt. Die abenteuerliche Fahrt dorthin nach einer Regennacht auf morastigen Landstraßen, wo wir u. a. stecken blieben, um dann kurz vor dem Ziel gar nicht mehr weiterzukommen, zu beschreiben, würde auch eine Seite füllen. Aber das ist eine andere Geschichte. Die etwa drei Hektar große Farm soll Lebensmittel für das Altenheim und vor allem für die Schulen liefern. Dazu soll sie auch noch so viel erwirtschaften, dass alles, was dazugekauft werden muss, auch noch aus dem Erlös bezahlt werden könnte. Deswegen sind Vorkehrungen für eine Fisch- und Hühnerzucht getroffen worden. Ersteres funktioniert schon. Mit den Küken warten sie noch, weil aktuell die Preise im Keller sind. Vor allem aber bauen sie Bohnen, Mais und Bananen an, die Speisen der Armen, die im Slum täglich am Speiseplan stehen, auch in den Schulen.

Das war auch schon alles, was wir in knappen drei Tagen in Kenia gesehen und erlebt haben. Eine Safari war ja nie unser Ziel. Aber wir haben’s nicht einmal ins Zentrum der Hauptstadt geschafft, sind am Rand geblieben, jedoch auch dort mit bereichernden Begegnungen und unvergesslichen Erfahrungen beschenkt worden.

Und dann ging‘s auch schon weiter nach Uganda. Mehr als zwei Stunden brauchten wir zuerst noch für die paar Kilometer zum Flughafen, dafür dann nur eine gute Stunde nach Entebbe, dem Flughafen der Hauptstadt Kampala. Kampala war aber auch nicht unser Ziel, sondern Kotido ganz im Nordosten Ugandas, wohin wir am nächsten Morgen von dem kleinen Flughafen Kajjansi am Viktoriasee starten sollten.